Der perfekte Startup Pitch für Unternehmensgründer

Ein Pitch, auch Elevator Pitch genannt, ist eine sehr kurze Darstellung der Ziele des Unternehmens. Wer ist an der Idee beteiligt? Welche Problemlösung stellt ihr auf? Was ist das Produkt? Wo soll die Reise hingehen? „Kurz“ deshalb, weil man in einem Fahrstuhl (eben der zuvor genannte Elevator) nur 30 Sekunden Zeit hat, seine Geschäftsidee überzeugend darzulegen.

Da an solch einem Pitch manchmal Investments in Millionenhöhe dranhängen können, ist es umso wichtiger, den besten Pitch auf der ganzen weiten Welt für das eigene Unternehmen aufzustellen. Dieser Artikel soll euch dabei helfen, den Startup Pitch besonders gut vorzubereiten, gibt euch Tipps und zeigt euch, welche Fehler ihr vermeiden könnt. Zu guter Letzt erhaltet ihr Tipps und Anregungen, wie ihr Print-Produkte passend in diesen Pitch einbauen könnt.

Startup Pitch perfekt vorbereiten

Es gibt gute und es gibt schlechte Startup Pitches. Und ihr wollt doch mit Sicherheit zu den Guten gehören! Denn die Zukunft eures Unternehmens hängt an diesem Pitch. Also nehmt euch die folgenden Punkte zu Herzen.

Das Storytelling ist eines der wichtigsten Aspekte beim Startup Pitch. Jeder der euch zuhört, sollte in eure Story und die Story eures Unternehmens und eurer Motivation eintauchen können. Natürlich ist der Ansatz dafür von Person zu Person unterschiedlich, weswegen eine ordentliche Recherche von eurer Seite für die Zuhörer geschehen sollte. Wichtig dabei ist es, eine klare Sprache zu benutzen, strukturiert vorzugehen und einen roten Faden durch den ganzen Startup Pitch zu ziehen.

Eure potentiellen Investoren wollen wissen wer ihr seid, was ihr wollt, welche Probleme ihr wie löst, welches euer Produkt ist, wer eure Kunden sein sollen, wer zahlt und am wichtigsten: Was eure Motivation ist. Wenn ihr schon Prototypen habt oder Meilensteine bereits erreicht wurden, dann baut diese auf jeden Fall in euren Pitch mit ein.

Bei aller Vorbereitung, achtet darauf, dass ihr dennoch ihr selbst bleibt. Keiner will unauthentische Leute vor sich sprechen hören. Wenn ihr nicht „echt“ seid, wie soll es euer Produkt dann sein? Dennoch achtet auf eure Körpersprache, ein bisschen optimieren schadet nie. Übt den ganzen Startup Pitch vor Freunden, Bekannten oder eurer Familie und holt euch Feedback ein. Ist alles verständlich, auch für Laien? Aber Vorsicht: nicht zu viel üben, sonst wirkt es auswendig gelernt. Das will auch keiner.

Wenn der große Tag gekommen ist, gilt es vor allem pünktlich an der Location zu sein. Nehmt euch genug Zeit für Eventualitäten. Niemand möchte gehetzt zu so einem wichtigen Termin erscheinen. Startet alle Geräte, die ihr benutzt noch einmal neu, um eventuelle Ausfälle zu verhindern. Kennt alle Namen der Leute, die ihr für euch gewinnen wollt und achtet auf eine angemessene äußerliche Präsentation. Es schadet auch nie, etwas eigene Verpflegung dabei zu haben – man weiß ja nie.

Tipps und Tricks für euren Startup Pitch

Es empfiehlt sich die AIDA Formel aus dem Marketing auch für euren Startup Pitch anzuwenden.

In den ersten Sekunden die Aufmerksamkeit eurer Zuhörer zu erlangen, ist entscheidend über den Erfolg oder Misserfolg eures Vorhabens. Überrascht euer Publikum auf innovative Art und Weise, z. B. beginnt mit einer Frage oder einem kontroversen Statement, präsentiert beeindruckende Fakten, erzählt eine kurze Geschichte oder nutzt Humor, um die Zuhörer zum Schmunzeln zu bringen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, so lange es im professionellen Rahmen bleibt.

Präsentiert dann im nächsten Schritt die wichtigsten Fakten kurz und knackig. Dazu gehören natürlich eure Ideen, die Zielgruppe, der Markt und das Alleinstellungsmerkmal sowie das Gründerteam. Schließlich wollen die Investoren wissen, mit wem sie sich auf einen Deal einlassen.

Danach ist es euer Ziel, euer Geschäftsmodell und euer Produkt so attraktiv wie möglich zu präsentieren. Warum sollen gerade diese Investoren in euer Unternehmen einsteigen?

Zum Schluss müsst ihr klar machen, dass ihr zu 100% bei der Sache und bereit seid loszulegen. Zeigt eure nächsten Schritte und eure Zukunftsvisionen auf. Fasst noch einmal kurz zusammen, wieso gerade eure Geschäftsidee finanziert werden sollte.

Tipps zum Sprachstil im Startup Pitch

• ihr müsst von eurer Idee überzeugt sein und das muss das Publikum auch merken
• es sollte eine klare und einfach verständliche Grundaussage geben
• vermeidet komplizierte Wörter
• kurze Sätze sind von Vorteil
• lieber einsilbige Wörter und aktive Verben benutzen
• den Konjunktiv vermeiden (das wirkt nicht überzeugend)
• sprecht das Publikum an indem ihr Emotionen weckt
• die Körpersprache sollte natürlich wirken
• die Stimme muss klar und nicht zu leise sein
• Sprachstil sollte klar und verständlich sein
• erzeugt ein positives Gefühl beim Gesprächspartner, z.B. durch bildhafte Sprache und positive Assoziationen

Den Startup Pitch mit einem Pitch Deck unterstützen

Klar könnt ihr eure Präsentation auch so aufbauen, dass ihr keine schnöde PowerPoint Präsentation benötigt. Aber visuelle Unterstützung ist immer ein positiver, zusätzlicher Pluspunkt für jeden, der euch zuhören mag oder soll. Ein Pitch Deck hat zudem auch den Vorteil, dass ihr es potentiellen Kapitalgebern zuschicken könnt, ohne sie persönlich zu treffen. Aber Achtung: Gerade wenn ihr das Pitch Deck verschickt, ist es umso wichtiger, ein außerordentlich gutes Pitch Deck erstellt zu haben. Die Kapitalgeber bekommen hunderte von Anfragen monatlich und haben kaum Zeit jeden Businessplan in der Tiefe durchzusehen. Ein herausragendes Pitch Deck hilft euch und den Investoren schon viel mehr.

In einem Pitch Deck sind die wichtigsten Informationen aus dem Businessplan komprimiert dargestellt. So bekommen die Kapitalgeber in kürzester Zeit einen sehr guten Überblick über eure Geschäftsidee und den Finanzierungsbedarf. Der Vorteil: Auch bei eurem Startup Pitch lässt sich das Pitch Deck sehr gut als visuellen Beitrag nutzen.

In der Kürze liegt die Würze

Wie ist ein Pitch Deck aufgebaut? Es sollte zwischen 10 und 12 Seiten lang sein, keinesfalls aber die 15 Seiten überschreiten. Denkt daran: Euer Startup Pitch sollte auch kein 2 Stunden Vortrag sein. Achtet ebenfalls darauf, dass ihr keine Romane auf die Folien schreibt, diese liest niemand. Grafiken sind da sowieso viel aussagekräftiger.

So sieht die optimale Folienstruktur für euer Pitch Deck aus:

1. Einleitung: Startup und Anlass der Präsentation vorstellen
2. Das Team: wichtigste Teammitglieder und deren Erfahrung, Know How und Rolle im Unternehmen vorstellen
3. Das Problem: Das Problem nachvollziehbar beschreiben, überprüfen, ob es tatsächlich ein Problem ist (im Idealfall im Rahmen einer Marktanalyse)
4. Lösung: Das eigene Produkt als optimale Lösung vor das beschriebene Problem vorstellen
5. Produkt: detaillierter auf die wichtigsten Funktionsweisen des Produktes eingehen. Ein Prototyp oder eine Demo (Bild, Webseite, Software) kann Erfolgsentscheidend sein
6. Markt: Wer ist die Zielgruppe? Wie groß ist der Markt? (es empfiehlt sich eine seriöse Marktstudie oder eigene Marktforschung)
7. Alleinstellungsmerkmal: Was ist der Mehrwert für den Kunden, gibt es schon ein gleiches oder ähnliches Produkt auf dem Markt?
8. Wettbewerb: Listet wichtigste Wettbewerber. „Wir haben keine Wettbewerber“ wird NIE akzeptiert. Recherchiert gründlich!
9. Proof of Concept: Weist nach, dass euer Geschäftsmodell machbar ist. Welche Vorraussetzungen sind zwingend notwendig und welche habt ihr bereits erreicht?
10. Geschäftsmodell: Wie und ab wann generiert ihr Umsätze?
11. Finanzierungsbedarf und Verwendung: Welche finanziellen Mittel braucht ihr und wie werdet ihr diese konkret einsetzen um was zu erreichen?
12. Natürlich gehört noch ein Deckblatt dazu und eure Kontaktdaten zum Schluss.

An dieser Struktur lässt sich auch wunderbar ein Startup Pitch aufbauen. Achtet darauf, wenn ihr Beispiele bringt, dass sie echte Kundenstories sind und keine fiktiven Beispiele. Seid immer zu 100% ehrlich, auch wenn es mal Rückschläge gab. Dennoch sollte der Fokus auf den Erfolgen liegen. Überlegt euch auch Fragen an den Investor und zusätzlich Fragen, welche die Investoren zum Abschluss an euch stellen könnten. Seid darauf vorbereitet.

Fehler vermeiden

Im Zeitalter des Internets kann man sich genug Infos suchen, um nicht die gleichen Fehler wie andere zu machen. Hier also die wichtigsten Fehler und wie ihr sie vermeiden könnt.

1. Vermeidet Informations-Overkill

Zu viel um den heißen Brei reden bringt niemandem etwas, vor allem nicht beim Startup Pitch. Die Zeit eures Investors ist knapp und jede Sekunde zählt. Also kommt möglichst schnell zum Kern der Idee. Aus welchem Grund (Warum) schafft ihr durch welche Leistungen (Wie) für welche Zielgruppe (Wer) welchen Wert (Was)? Das komplexe Problem und die effektive Lösung die ihr euch ausgedacht habt, sollte einfach dargestellt werden.

2. Habt immer eine Antwort parat

Wie zuvor erwähnt, ist es wichtig, sich zu überlegen, welche Fragen von den Investoren kommen könnten. Beantwortet sie schon vorher in eurem Pitch. Das rüttelt das Publikum wach und zeigt auch, dass ihr euch mit eventuellen Unklarheiten bereits vorher befasst hab. Beispiele dafür könnten sein: Wie skalierbare ist eure Geschäftsidee? Was ist der USP eures Produktes? Wer sind eure Kunden? Welche Teammitglieder sind für was verantwortlich? Wie steht es um den Markt und die Mitbewerber? Habt ihr bereits Ziele erreicht? Wie steht ihr zu eurem Wachstum? Was sind die nächsten Entwicklungsschritte? Warum pitcht ihr ausgerechnet hier?

3. Das Auge isst mit

Schlechtes Foliendesign kann auch ein Grund sein, warum Investoren eure Geschäftsidee ablehnen. Achtet darauf, dass ihr einheitliche Folien verwendet, kein Standarddesign benutzt und es passend zu eurer Idee ist. Wichtig ist auch, dass ihr nicht zu viele Bullet-Points auf den Folien zu stehen habt, denn man sollte den Inhalt der Folien in nur wenigen Sekunden erfassen können. Die Schriftart sollte nicht kleiner als 28 gewählt werden. Dadurch wird der Platz sowieso schon begrenzt. Benutzt auf gar keinen Fall Animationen zum Überblenden zwischen den einzelnen Folien! Das ist nicht mehr zeitgemäß und lenkt auch nur vom Wesentlichen hab. Und zu guter Letzt: Achtet auf eure Rechtschreibung und Grammatik. Wenn ihr das bei so einem wichtigen Pitch schon vernachlässigt, scheint ihr es auch sonst nicht so ernst zu nehmen.

Beispiele und Vorlagen

Wollt ihr wissen, wie so ein Pitch Deck aussehen soll? Dann schaut mal bei deutsche-startups.de nach, dort findet ihr bekannte Pitch Decks von Unternehmen. Oder werft ein Auge auf diese 9 großartigen Vorlagen.

Ich habe euch ebenfalls einige Beispiele herausgesucht, in denen ihr mal stöbern könnt.

Wenn ihr euer Pitch Deck schon habt, dann schaut doch mal bei UnicornPitch vorbei. Hier könnt ihr euer Pitch Deck kontrollieren und aufpumpen lassen.

„Ich muss was in der Hand haben“ – Print-Produkte unterstützend einsetzen

Nun wisst ihr, wie ihr euren Startup Pitch perfekt vorbereiten könnt und wie das Pitch Deck euch dabei helfen kann, Investoren an Land zu ziehen. Wie spielen nun aber Print-Produkte mit in diesem Spiel?

Neben einer optimalen Online Präsenz für eure Idee ist der Einsatz von klassischen Printmedien eine gute Möglichkeit, die Kapitalgeber von seiner Geschäftsidee zu begeistern. Ihr könnt eine kleine Auflage von verschiedensten Print-Produkten nutzen, um eure Ideen schon vorab lebendig werden zu lassen. Ihr denkt, das sei nicht zeitgemäß? Doch, denn auch in den Zeiten des Internets erfreuen sich Werbeflyer, Briefpapier, Firmenstempel und Visitenkarten höchster Beliebtheit. Viele Firmen legen großen Wert auf einen direkten Dialog durch persönlichen Kontakt. Daher sind Printmedien ein effektives Marketingmittel.

Je nach Zielgruppe gibt es Menschen, die an alten Gewohnheiten festhalten. Sie wollen etwas in der Hand haben, das haptische Gefühl etwas fertiges zu spüren. Klassische Printmedien, die mit Liebe zum Detail gefertigt wurden, zeigen die Leidenschaft und Zeit, welche in ihnen steckt. Der Anspruch auf Qualität ist dabei sehr hoch, weswegen sich die klassischen Print-Produkte weiterhin gegen die schnelllebigen Medien durchsetzen.

Die Druckqualität spielt eine sehr große Rolle. Achtet also darauf, dass ihr die höchste Druckqualität wählt, die für euer Produkt passend erscheint. Print kann nämlich auf vielen Ebenen die Sinne und auch das Unterbewusstsein ansprechen. Das ausgewählte Papier kann sowohl wohlige Wärme oder kühle Eleganz vermitteln und je nach Druckqualität, Form, Verarbeitung und individueller Veredelung auch sehr überraschen.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Haben eure Investoren etwas in der Hand von euch, einen Prototypen eurer Geschäftsidee, oder auch nur einen Flyer mit den wichtigsten Infos, dann bleibt ihr länger im Gedächtnis. Ihr gebt den Kapitalgebern etwas mit, etwas, über das sie auch später noch nachdenken können, oder was sie ausprobieren können. Außerdem habt ihr so gleich ein gewisses Marketing in der Tasche, denn über besondere Printmedien redet man gern, oder zeigt diese weiter. Auch ein Vorteil: Eure Kontaktdaten können direkt auf dem Produkt vermerkt werden. Viel Erfolg.



Titelbild: Austin Distel from www.useproof.com