Bezeichnungen, Herkunft und Anwendung
Neben „Zickzackfalz“ sind ebenfalls die Bezeichnungen „Z-Falz“ oder „Zwei-“ bzw. „Dreibruch-Leporellofalz“ verbreitet.
Der Begriff „Leporellofalz“ steht in Zusammenhang mit einem Zickzack-artig gefalteten Heft. Die Zickzackfaltung hat ihren Namen von Leporello, der fiktiven Figur des Dieners des Frauenhelden Don Giovanni in der Mozart-Oper. Er notierte in einer Liste die Namen der Damen, welche sein Herr verführte. Als die Anzahl der Damen stetig wuchs, entwickelte Leporello das Faltsystem des Zickzackfalzes. Dieser ist neben dem Altarfalz und Wickelfalz auch eine Form des Parallelfalzes. Hier werden zwei oder mehrere Seiten bzw. Spalten des Faltflyers abwechselnd, also in verschiedene Richtungen gefaltet. Auf diese Weise entsteht seine Z-Form – eine Zickzack-artige Falzung genannt.
Wird das Druckprodukt – meist ein Folder – zweimal gefaltet, so entstehen 3 Teile oder Spalten. Da dieser beidseitig bedruckt wird, ergeben sich insgesamt 6 Seiten (je Vorder- und Rückseite). Werden jedoch drei oder mehr Falzungen vorgenommen, entstehen entsprechend weitere Teile und Seiten. Wie im Folgenden dargestellt, muss je nach Seitenzahl das Design angepasst und auf die Reihenfolge der Seiten geachtet werden.
Welche Art Folder bei einem Zickzackfalz entsteht, zeigen wir euch mithilfe dieses Videos. Bei diesem Produkt hat ein Layout auf bis zu 12 Seiten (6 Außen- und Innenseiten) Platz und kann später im Ziehharmonika-Stil angesehen bzw. gelesen werden.
Werbebotschaften gekonnt unterbringen
Der Zickzackfalz bietet die Möglichkeit, Informationen thematisch getrennt voneinander zu vermitteln. Je nachdem, ob du dich für einen 6-, 8-, 10- oder 12-seitigen Flyer entscheidest, hast du auf der ersten Seite Platz für die Hauptbotschaft und nachfolgend entsprechend viel Raum auf den jeweiligen Doppel- und Abschlussseiten. Der Betrachter, z. B. ein potenzieller Kunde, entdeckt jede Doppelseite des Folders einzeln und Informationen werden gezielter wahrgenommen.
Generell sollte bei der spezifischen Auswahl des Werbemittels (wie z. B. Seitenanzahl, Grammatur und Farbigkeit) immer die zu vermittelnde Werbebotschaft und Kundengruppe im Hinterkopf bleiben. Ebenfalls ist es wichtig zu entscheiden, ob das Druckprodukt nur unterstützend – im Zuge eines persönlichen Gesprächs – oder allein zur Erklärung einer Sache zum Einsatz kommen soll. Je nach Zweck können abzubildende Informationen ausgewählt werden, nach denen sich dann Format und Seitenzahl richtet. Für die Übersichtlichkeit sollten nicht zu viele Informationen auf einer Seite untergebracht werden, da der Folder oder ein ähnliches Produkt schnell unübersichtlich wird und wichtige Hinweise nicht gelesen werden und somit verloren gehen.
Druckdaten mit Zickzackfalz richtig anlegen
Das Anlegen von Druckdaten beim Zickzackfalz ist einfacher als bei anderen, da alle Seiten gleich groß angelegt werden, weil durch die Faltung in verschiedene Richtungen kein Überstülpen wie beim Wickelfalz zustande kommt. Es muss lediglich ein umlaufender Randanschnitt von mind. 2 mm berücksichtigt werden (siehe: Saxoprint-Druckdatenanleitung). Großer Beliebtheit erfreut sich beim Zickzackfalz das DIN lang-Format. Hier entstehen bspw. bei einem 6-seitigen Folder 3 Seiten im Format 105 × 210 mm pro Vorder- und Rückseite. Insgesamt ist dieser offene und nicht gefaltete Falzflyer dann 315 × 210 mm groß, incl. 2 mm umlaufenden Beschnitt entsprechend 319 × 214 mm. Im zuletzt genannten Format sind die Druckdaten anzuliefern. Fertige Druckvorlagen in allen bestellbaren Formaten stehen zu individuellen Anpassungen zum Download bereit.
6-seitiger Zickzackfalz / Leporellofalz
8-seitiger Zickzackfalz / Leporellofalz
10-seitiger Zickzackfalz / Leporellofalz
12-seitiger Zickzackfalz / Leporellofalz
Wichtige Tipps zur Erstellung der Druckdaten
- Schriften und Bilder sollten mindestens 3 mm von der Beschnittmarke entfernt liegen, also vom Rand aus nach innen gerückt werden. Auf diese Art erreicht man ein stimmiges Gesamtbild des Endproduktes. Ebenfalls sollte Abstand zu den Falzlinien eingehalten werden. Ausnahmen bilden dabei Bilder, die sich über den Falz hinweg erstrecken.
- Hintergrundbilder oder -flächen müssen bis in den Beschnittrand hinein gezogen werden. So werden weiße Blitzer (schmale weiße Linien am Rand des Folders) nach dem Beschnitt vermieden.
- Hilfslinien zur Unterteilung der einzelnen Seiten können während der Gestaltung nützlich sein, müssen aber in der Druckdatei entfernt werden, da diese sonst mitgedruckt werden.
- Es ist sinnvoll, sich einen Beispielfolder mit der gewünschten Falzart anzufertigen. Dies trägt zur Veranschaulichung der späteren Handhabung des Folders bei.
- Für die jeweils zusammenhängenden Seiten des Folders empfiehlt es sich, jeweils eine separate Datei zu exportieren. Also jeweils eine Datei für Aussen- sowie Innenseiten. Kennzeichnen Sie die beiden Dateien zur Orientierung mit einem eindeutigen Dateinamen wie z. B.: folder-aussen.pdf, folder-innen.pdf oder folder-teil-1.pdf, folder-teil-2.pdf.
- Die fertigen Druckdaten müssen im geschlossenen (unveränderbaren) Dateiformat abgespeichert werden. Bei Saxoprint werden die folgenden fünf Dateiformate angenommen: PDF, JPG, TIFF, EPS oder PS (PostScript).