• Kostenloser Versand
    Keine versteckten Kosten! Bei allen Produkten ist der Standard-Versand kostenlos!
  • inkl. Basis-Datencheck
    Für beste Druckergebnisse Ihre Druckdaten werden nach dem Upload immer kostenfrei auf Druckfähigkeit geprüft!

    Sie erhalten umgehend eine Rückmeldung, falls Optimierungen notwendig sind.
  • Unabhängiger Käuferschutz
    Geprüft und zertifiziert seit 2012 Unser Shop wird regelmäßig unabhängig geprüft und trägt seit 2012 das Trusted Shops Gütesiegel.

    Ihr Vorteil: Alle Aufträge sind bis 100€ kostenfrei abgesichert.

    Zusätzlich können Sie den erweiterten Käuferschutz von Trusted Shops nutzen und Einkäufe bis zu 20.000 € absichern.
  • Kauf auf Rechnung
    Einfach per Rechnung zahlen Unternehmen, Behörden und Vereine zahlen bei uns bequem per Rechnung.
    • Keine Gebühren
    • Keine Verzögerungen
    • Keine Umwege

    Wir produzieren sofort nach Dateneingang - Sie zahlen erst nach dem Erhalt Ihrer Ware.
  • Persönliche Fachberatung
    Freundlich und kompetent Wir helfen Ihnen gerne weiter!
    • Produktberatung
    • Unterstützung bei der Erstellung Ihrer Druckdaten
    • Auftragsmanagement
    Unsere kompetenten Druckexperten stehen Ihnen Mo - Fr. von 8 - 17 Uhr unter 0351 20 44 444 mit Rat und Tat zur Seite.

Exposure Blending und HDR (DRI) mit Gimp 2.8

Exposure Blending und HDR (DRI) mit Gimp 2.8
Robert Block
Um es gleich vorweg zu verraten: bei der Überschrift habe ich ein wenig gemogelt, denn GIMP bietet keine automatisierten Möglichkeiten an, um Techniken wie das Exposure Blending oder HDR (DRI) durchzuführen. Ich zeige euch jedoch, wie ihr mit GIMP das Exposure Blending mit ein paar Handgriffen manuell druchführen könnt.

Werbebedarf bei SAXOPRINT bestellen

DRI – eine kurze Erläuterung

Bei der Technik des DRI (Dynamic Range Increase) werden von ein und demselben Motiv mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung übereinandergelegt. Die unterschiedlichen Belichtungszeiten werden so zu einem einzigen Bild kombiniert, dass über- und unterbelichtete Bereiche weitgehend vermieden werden und mehr Details erhalten bleiben. Mit DRI (Kontrastumfangserhöhung) lässt sich der Dynamikumfang deiner Aufnahmen verbessern und aktuell werden hierfür zwei Methoden verwendet:

Exposure Blending (Belichtungsvermischung)

Mit Hilfe von Ebenen und Masken werden hierbei verschiedene Belichtungen überblendet. Wie ihr ja wisst, beherrscht GIMP Ebenen und Masken und somit können wir das Bildbearbeitungsprogramm ohne größeren Aufwand für ein Exposure Blending nutzen.

HDR (High Dynamic Range)

Die Begriffe DRI und HDR werden gerne in einen Topf geworfen. Während beim Exposure Blending mit 8 Bit je Farbkanal gearbeitet werden kann, sind HDR-Aufnahmen jedoch in HDR-Grafikformaten mit 16 Bit oder mehr gespeichert. Im Vergleich zum Exposure Blending resultiert hieraus natürlich ein noch höherer Dynamikumfang der HDR-Bilder.

Pseudo-HDR vs. HDR-Fotografie

Eine sogenannte Belichtungsvermischung (Pseudo-HDR) ist einzig und allein eine Methode der digitalen Bildbearbeitung. Der Dynamikumfang des einzelnen Bildes wird hier nicht erhöht, weshalb der Begriff „Kontrastumfangserhöhung“ bzw. „DRI“ daher irreführend ist. Technisch einfacher aufgebaut, verfolgt die Belichtungsvermischung ähnliche Ziele wie die HDR-Fotografie. Bei der HDR-Fotografie werden temporäre HDR-Bilder erzeugt, die anschließend mittels Tonemapping wieder in darstellbare Bilder konvertiert werden müssen. Der Prozess einer Belichtungsfusion ist im Allgemeinen schneller als die Erzeugung von HDR-Bildern, erreicht jedoch bei geeigneten Verfahren eine vergleichbare Qualität.

Vorbereitung für das Exposure Blending mit GIMP

Die Grundlage unserer Bildbearbeitung stellen natürlich DRI-Bilder dar. Wir benötigen also Fotos die exakt das selbe Motiv, jedoch in unterschiedlichen Belichtungszeiten, zeigen. Voraussetzung für solche Aufnahmen ist eine Kamera mit manueller Belichtungszeit oder der Option zu kompletten Belichtungsreihen. Um die Einzelaufnahmen später auch wirklich deckungsgleich übereinanderlegen zu können, empfehle ich dringend die Verwendung eines Statives in Kombination mit dem Selbstauslöser oder einer Fernauslösung. So werden alle Aufnahmen auch verwacklungsfrei festgehalten. Die Anzahl der Einzelaufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten ist abhängig vom Motiv, dem Umgebungslicht und auch der eigenen Erfahrung. Ihr solltet mindestens 3 Aufnahmen festhalten – ein unterbelichtetes, ein normal und ein überbelichtetes Bild. Je mehr Aufnahmen vorhanden sind, desto mehr Möglichkeiten stehen euch später für die Montage in GIMP zur Verfügung.

Anleitung

Die folgenden vier Bilder habe ich am 23. Januar 2013 in Dresden aufgenommen. Sie zeigen den Dresdner Zwinger und ich habe mir aus meinen Aufnahmen diese vier unterschiedlichen Belichtungen ausgewählt. Die Aufnahmen sind mit einer 8er Blende, einer 18er Brennweite und ISO 200 mit meiner kleinen Nikon D60 im RAW-Format gemacht worden. Nicht das beste und neueste Modell, aber Verstärkung ist geplant. Das folgende Tutorial zeigt euch nun, wie ihr eigene Bilder mit verschiedenen Belichtungszeiten in GIMP mittels dem Exposure Blending manuell zusammenführt.
Verschlusszeit: 1/6 sek
Verschlusszeit: 1 sek
Verschlusszeit: 3 sek
Verschlusszeit: 10 sek
Da ich die Fotos im RAW-Format gespeichert hatte, konnte ich vor der Bearbeitung in GIMP noch ein paar Farbkorrekturen vornehmen. Dies ist aber in gewissem Maße auch mit dem fertigen Bild möglich.

Step 1

Wir öffnen die Bilder nun so, dass diese übereiander als Stapel im Ebenen-Fenster liegen. Am schnellsten geht dies über „Datei -> Als Ebene öffnen“. Die Reihenfolge der Bilder ist hierbei sehr wichtig. Sie sollte unten mit dem Bild mit der kürzesten Belichtungszeit beginnen (2) (gewöhnlich das dunkelste Bild) und nach oben aufsteigen bis hin zum Bild mit der längsten Belichtungszeit (1) (das hellste Bild).
hdr bilder erstellen mit gimp (1)

Step 2

Nun müssen wir bei allen Ebenen, abgesehen von der Untersten, einen Alphakanal hinzufügen. Dazu klicken wir jede Ebene mit der rechten Maustaste an und wählen aus dem Kontextmenü „Alphakanalhinzufügen“ (3) aus. Sind wir hiermit fertig, sollten die obersten (drei) Ebenen einen Alphakanal besitzen. Dies erkennen wir daran, dass die Schrift des Ebenennamens nicht mehr fett hervorgehoben ist.

Step 3

Nun beginnen wir, die überstrahlten Bereiche der obersten (hellsten) Ebene auszuwählen. Hierzu aktivieren wir das Werkzeug „Nach Farbe auswählen“. In den Werkzeugeinstellungen aktivieren wir anschließend alle Häkchen bis auf „Vereinigung prüfen“. Im Folgenden müssen wir für die Auswahl den Radius sowie den Schwellenwert einstellen. Für meine hellste Ebene habe ich für den Radius 13 (5) und für den Schwellenwert 155 (6) gewählt. Nach dieser Einstellung wählen wir die oberste Aufnahme im Ebenenfenster aus (8) und klicken mit dem Werkzeug auf den hellsten Punkt im Bild (4). Ich empfehle euch zur Kontrolle und um die Auswahl besser zu erkennen, die Auswahlmaske über die kleine Schaltfläche im Bildfenster links unten (7) zu aktivieren.
hdr bilder erstellen mit gimp (3)

Step 4

Mit erneutem Klick auf die Schaltfläche im Bildfenster oder über „SHIFT + Q“ deaktivieren wir die Auswahlmaske wieder. Nun klicken wir mit der rechten Maustaste auf die oberste Ebene, mit welcher wir auch gerade die Auswahl erstellt haben und wählen aus dem Kontextmenü „Ebenenmaske hinzufügen“ aus. Im nun erscheinenden Dialog wählen wir die Option „Auswahl“ (9) und aktivieren das Häkchen bei „Maske invertieren“ (10). Dann bestätigen wir den Dialog mit der Schaltfläche „Hinzufügen“

Step 5

In Step 4 haben wir nun eben in der obersten Ebene den hellsten Bereich ausgewählt und entfernt. Um besser zu sehen, was wir gerade getan haben, blenden wir mit dem Augensymbol im Ebenenfenster bis auf die Oberste alle Ebenen aus. Wir können den entfernten bzw. noch sichtbaren Bereich nun deutlicher erkennen. Nach diesem Prinzip, die überstrahlten Bereiche zu entfernen, fahren wir nun Ebene für Ebene fort. Wir müssen hierbei lediglich die Werte in den Werkzeugeinstellungen für jede Ebene anpassen.
hdr bilder erstellen mit gimp (5)

Step 6

Mit den nächsten beiden Ebenen wiederholen wir nun die Schritte 3 und 4. Wir verändern allerdings die Werte der Werkzeugeinstellungen des Werkzeugs „Nach Farbe auswählen“. Ich habe für meine zweite Ebene den Radius auf 13 und den Schwellenwert auf 120 gesetzt. Bei der dritten Ebene von oben habe ich hingegen nur noch den Wert 3 für den Radius verwendet und den Schwellenwert auf 40 reduziert. Am Ende besitzen die 3 obersten Ebenen jeweils eine Ebenenmaske, bei welcher die überstrahlten Lichter entfernt wurden. Die einzigen „richtigen“ noch angezeigten Lichter liegen auf der untersten Ebene. Bei den Werten für Radius und Schwellenwert müsst ihr wirklich ein wenig probieren, welche Einstellungen zu euren Aufnahmen passen. Es hat ein wenig gedauert, bis ich für meine Nachtaufnahme die passenden Werte gefunden habe.
hdr bilder erstellen mit gimp (6)

Step 7

Sollten in eurem Bild einige Bereiche nicht euren Vorstellungen entsprechen und euch die Option mit dem „Nach Farbe auswählen“-Werkzeug nicht genügen, so habt ihr natürlich auch die Möglichkeit, die Alphakanäle manuell anzupassen. Hierzu wählt ihr zum Beispiel einen weichen Pinsel mit geringer Deckkraft und einer passenden Größe. Im ausgewählten Alphakanal könnt ihr nun die gewünschten Bereiche mit der Farbe „Weiß“ oder „Schwarz“ abdecken oder freigeben. Malt mit dem Pinsel einfach mal in der Auswahlmaske herum und beobachtet, welcher Effekt auf der jeweiligen Ebene eintritt. In meiner dritten Ebene von unten habe ich beispielsweise den Schnee im vorderen Bereich „abgedeckt“, indem ich diese Fläche im Alphakanal der dritten Ebene mit einem weißen Pinsel einmaskiert habe und so den Schnee aufgehellt habe. Auch an der Straßenlaterne habe ich im Licht ein paar manuelle Korrekturen vorgenommen. Solltet ihr Fragen hierzu haben, meldet euch einfach mit einem Kommentar.
hdr bilder erstellen mit gimp (7)

Step 8

Am Ende brauchen wir nur noch eine der Ebenen im Ebenenfenster mit der rechten Maustaste anzuklicken und im Kontextmenü „Sichtbare Ebenen vereinen“ auswählen. Den folgenden Dialog bestätigen wir mit der Option „Nach Bedarf erweitern“ (11) und mit der Schaltfläche „Vereinen“ (12). Im Ebenenfenster haben wir jetzt noch lediglich einen Ebene vorliegen. Unser fertiges DRI-Bild.

Fertig

Fertig ist unser HDR-Bild bzw. korrekt gesagt unser Exposure Blending mit Hilfe vom GIMP. Ich hoffe es hat Spaß gemacht und dass ihr erfolgreich wart.
hdr bilder erstellen mit gimp (9)