Was ist eine Sonderfarbe?
Eine Sonderfarbe, auch Schmuckfarbe genannt, ist eine Volltonfarbe, welche nicht aus Cyan Magenta, Yellow und Key gemischt wird, sondern als eine Farbe auf den Bogen gedruckt wird. Man bezeichnet sie auch als zusätzliche Grundfarbe beim Mehrfachdruck. Neben der Volltonfarbe gibt es außerdem Effektfarben wie Gold und Silber, welche auch als Sonderfarbe gelten und mit einem besonderen Glanz (Effekt) versehen sind.
Sonderfarben als Markenzeichen
Der Einsatz dieser vordefinierten Farben ist generell empfehlenswert, wenn die Farbe als Markenzeichen dient und einen hohen Wiedererkennungswert schaffen soll. Typische Beispiele sind z.B. das Lila des bekannten Schokoladenherstellers und das Magenta eines Telekommunikationsunternehmens. Dies ist gegeben, da Sonderfarben farbgetreu reproduzierbar sind. Anders ist dies bei den CMYK-Farben, welche in den einzelnen Druckwerken nacheinander aufgetragen werden und so die gewünschten Farben mittels subtraktiver Farbmischung entstehen lassen. Hierbei kann es zu geringfügigen Farbabweichungen des Endergebnisses kommen. Lest bitte den Artikel für detaillierte Infos.
Arten von Sonderfarben
Alle Sonderfarben sind als Pantone, HKS oder ähnliches in einer Tabelle oder einem Farbfächer mit einer Nummer oder Kennzeichnung definiert und somit eindeutig identifizierbar.
- PANTONE
- HKS
- RAL
Der HKS-Farbfächer
Der HKS-Farbfächer beinhaltet 88 sogenannte Basisfarben und insgesamt 3520 Volltonfarben für Kunstdruck- und Naturpapiere. Als Vorteile dieser Schmuckfarben sind u.a. die Wiederholbarkeit der farblichen Darstellung sowie die präzise Abbildung von gedruckten Schriften zu nennen.
Ein weiteres Ziel des Farbsystems ist die hervorragende Farbidentität auch bei der Verwendung unterschiedlicher Bedruckstoffe. Hierzu wurden verschiedene Farbskalenpaletten definiert, welche der Farbwiedergabe in Abhängigkeit vom bedruckten Papier gerecht werden. Zur Unterscheidung sind diese mit einem entsprechenden Großbuchstaben gekennzeichnet:
- HKS E – Endlospapier
- HKS K – Kunstdruckpapier
- HKS N – Naturpapier
- HKS Z – Zeitungspapier
Die weiteren Zahlen, die sich oft an diesen Großbuchstaben anschließen, stehen zum einen für die Intensität des Farbtons (z.B. 40 = 40%) und zum anderen für die Rasterstufe Schwarz; je höher dieser Wert ist, desto dunkler erscheint die Farbe (30 = 30%). Somit steht die folgende alphanumerische Kombination HKS 4 K – 40 – 30 für einen bräunlich wirkenden Gelbton (HKS 4 K = Grundton für Kunstpapier, 40 = 40% Intensität, 30 = 30% Rasterwert).
Wie können HKS-Farben ersetzt werden?
Es gibt die Möglichkeit, die HKS-Paletten näherungsweise in andere Farbräume zu übersetzen. Das heißt, es besteht ein vom HKS-Farbenhersteller vorgegebenes Mischverhältnis für die Druckfarben CMYK. Beispielsweise entspricht HKS 47 einem Cyan-ähnlichen Blau: 1.000/0.185/0.000/0.173. Dem entspricht etwa 0/172/211 (RGB) bzw. #00ACD3 (Hexadezimal). Die gebrochenen Zahlen weisen bereits darauf hin, dass es sich nie um ein identisches Farbergebnis handeln wird.
Bei Logos bzw. Markenfarben, die als HKS-Farben angelegt wurden, ist darauf zu achten, dass diese auch stets als solche gedruckt werden um deutlichen Abweichungen vorzubeugen und den Wiedererkennungswert zu gewährleisten. Weitere Informationen zu den HKS-Farben finden sich auf der Herstellerseite: www.hks-farben.de.
HKS-Farbtabelle zum Download
Um den Artikel komplett zu machen, findet ihr an dieser Stelle die aktuelle HKS-Farbtabelle. Die Farbwerte sind den HKS-Tabellen aus dem HKS DTP-Paket 1.1 entnommen und geben die Rasterprozentwerte der für die Vierfarbskala eingesetzten Skalenfarben Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) und Black (K) an.