Step 1 – Die Vorarbeit
Zu den ersten Schritten gehört wie immer die Ideensammlung. Ich habe mich bei diesem Tutorial für das Thema Tourismus entschieden. Die Broschüre soll einen kleinen Einblick in eine gewählte Stadt (hier allgemein gehalten) geben und diese in verschieden Bereichen charakteristisch darstellen und dem Besucher zum Erkunden auffordern.
Hier die Eckdaten für das Druckprodukt:
- Format: A4
- Bindung: Klammerheftung
- Papierempfehlung: 170g/m² Bilderdruckpapier
- Seitenanzahl: 8
Der Inhaltliche Aufbau meiner Broschüre sieht wie folgt aus:
- Seite 1: Vorwort
- Seite 2-3: Umgebung und Natur
- Seite 4-5: Kultur und mehr
- Seite 6-7: Trinken und Essen
- Seite 8: Bewegung
Und falls ihr euch jetzt (berechtigterweise) fragt, wo der Umschlag bleibt: die Gestaltung eines solchen Broschüren-Covers beschreibe ich euch in diesem InDesign-Tutorial (Broschüren-Cover im InDesign) im Detail. Wunderbare (lizenzfreie) Bilder habe ich im Übrigen auf unsplash.com gefunden.
Als letztes benötige ich noch eine auffällige Schrift, mit möglichst vielen Schnitten um die Texte zu formatieren. Ich bin bei dafont.com fündig geworden und habe mich für die Schrift Quicksand entschieden.
Was natürlich nicht fehlen darf, sind die Texte der Broschüre. Ich greife hier auf Blindtext zurück. Ihr müsstet den Zeitaufwand für reale Inhalte noch zusätzlich mit berücksichtigen. Und dann kann es schon mit der Umsetzung losgehen.
Step 2 – Datei anlegen
Ihr öffnet euer InDesign und erstellt über Datei / Neu / Dokument die Broschüre mit folgenden Einstellungen:
- Seitenanzahl: 8 (unbedingt Einzelseiten, KEINE Doppelseiten – Warum, könnt Ihr in den Druckvorgaben nachlesen.)
- Seitenformat: A4 Hochformat (210 mm x 297 mm)
- Ränder: 5 mm
- Anschnitt: 2 mm
Die restlichen Einstellungen (Spalten, Infobereich etc.) könnt Ihr nach euren Wünschen ändern oder sie auf den Standardeinstellungen belassen.
Eine Dateivorlage findet Ihr auch in unseren Druckvorlagen, dort sind alle Einstellungen bereits getätigt.
Step 3 – Farben definieren
Ich finde es immer vorteilhafter wenn man sich im Vorhinein ein kleines Farbklima erstellt und dieses im Programm definiert. Dies erspart eine Menge Zeit, vorallem bei größeren Seitenzahlen. Die Farben stellt ihr über den Reiter „Farbfelder“ ein und wenn Ihr das Feld „hinzufügen“ drückt, bleibt ihr im Farbfeldmodus und könnt gleich die Nächste anlegen.
Ich habe für meine Themenbereiche folgende Farben definiert:
- Vorwort: 5C/10M/25Y/10K
- Umgebung und Natur: 20C/0M/30Y/10K
- Kultur und mehr: 5C/0M/50Y/10K
- Trinken und Essen: 10C/40M/35Y/30K
- Bewegung: 25C/0M/0Y/25K
Step 4 – Musterseite einrichten inkl. Seitenzahl
Musterseiten für ein 8-Seitiges Dokument anzulegen ist nicht unbedingt notwendig, macht sich aber beim Thema Satzspiegel und Seitenzahlen bezahlt. Vor allem wenn das Dokument mit der Zeit evtl. an Umfang zulegt.
Eine solche Seite mit der InDesign Software einzurichten ist simpel.
Ihr geht in den Reiter „Seiten“, denn dort befindet sich bereits eine voreingestellte Musterseite, die wir nutzen. Einfach doppelt drauf klicken und schon befindet ihr euch in dieser. Ich lege mir hier einen Satzspiegel mittels Hilfslinien an, den ich dann zum Platzieren meiner Gestaltungselemente nutze.
Dieser sieht dann wie folgt aus:
Wenn ihr jetzt in die erste eurer Seiten doppelt klickt, werdet ihr sehen, dass dort eine Eins (statt A wie in der Musterseite) als Seitenzahl erscheint.
Wir benötigen das ganze natürlich doppelt so dass ich eine zweite Musterseite anlege – über das Auswahlmenü am Reiter / Neue Musterseite. Wir legen hier den Satzspiegel und die Seitenzahl spiegelverkehrt an. Dann weise ich es den jeweiligen Seiten zu, indem ich auf die Seite gehe und mit der rechten Mausseite das Menü „Musterseite auf Seite anwenden“ und die jeweilige Musterseite (A oder B) wähle.
Der absolute Vorteil an Musterseiten ist, dass wiederkehrende Elemente sich immer an der gleichen Position befinden und man sie nicht ausversehen löscht oder vergisst auf neuen Seiten zu wiederholen.
Step 5 – Inhalte platzieren (Bilder, Formen & Texte)
Nun geht es dem Inhalt an den Kragen. Da ich eine gute Vorarbeit geleistet habe, kann ich nun schnell und effektiv meine Inhalte einfügen. Ich platziere die Bilder in den definierten Bereichen, indem ich diese über Datei / Platzieren einfüge und gemäß Satzspiegel einpasse. Abgesetzt werden diese durch eine 2 mm hohe Linie in der jeweiligen Themenfarbe. Danach werden die Texte gesetzt und formatiert. Mittels Textwerkzeug ziehe ich meine Headline und Fließtextboxen auf und fülle diese mit Inhalt.
Folgende Einstellungen habe ich für die Texte vorgenommen:
- Headline: 72pt, Quicksand, Dash, Versalien
- Fließtext: 12pt, automatischer Zeilenabstand, Quicksand, Einleitungen in Light Oblique, Zwischenüberschriften in bold
Die Texte werden zusätzlich mit Boxen abgesetzt (in der jeweiligen Themenfarbe) in denen ich inhaltlich „Geheimtipps“ für besondere Aktivitäten oder Sehenswürdigkeiten vorgesehen habe. Die Schriftgröße wurde hierfür auf 10pt verringert und die Headline in Versalien gesetzt. Somit hebt es sich noch mehr vom restlichen Text ab.
Step 6 – Kontrolle
Für die Kontrolle meiner fertigen Druckdatei werde ich diesmal die Preflight-Funktion der Software nutzen. Diese findet ihr über Fenster / Ausgabe / Preflight. Dort gibt es bereits ein definiertes Druckdatenprofil, welches ich nutzen werde. Dieses wählt ihr aus und schon werden alle Fehler im Bereich Text, Bilder und Farben angezeigt. Zu meiner Schande sind es hier 32 Fehler. Diese sind jedoch relativ schnell behoben. Die Überhangtexte müssen entfernt und die Bilder vom RGB in den CMYK – Modus konvertiert werden. Zudem haben zwei Bilder die falsche Auflösung. Also wechsele ich fix vom InDesign ins Photoshop und passe alle Bilder entsprechend an. Genaue Hinweise zu den Druckdaten und der Einstellung von Bildern findet ihr erneut in unserer Druckdatenanleitung unter dem Punkt Auflösung von Grafiken und Bildern.
Step 7 – Ausgabe als druckfähige PDF
Der letzte Schritt dient der Ausgabe unserer fertig gestalteten Broschüre. Ein kurzer Blick nochmal über die Datei, sitzt alles an Ort und Stelle? Wenn ja, dann geht ihr über Datei / Exportieren und wählt das Format „Adobe PDF (Druck)“ aus. Danach öffnet sich ein Fenster in dem ihr einige Einstellungen treffen solltet:
Reiter Allgemein:
- Adobe PDF-Vorgabe: Das Profil „Qualitativ hochwertiger Druck“ auswählen
- Seiten: Alle
- „Seiten“ und NICHT „Druckbögen“ wählen
- die restlichen Eintellungen können so bleiben
Reiter Komprimierung:
- alle Felder auf „Keine Neuberechnung“ und „ohne“ Komprimierung stellen
Reiter Marken und Anschnitt:
- Schnittmarken anwählen und Anschnittseinstellungen des Dokuments verwenden
Reiter Ausgabe:
- Farbkonvertierung bleibt ausgeschaltet
Endergebnis und Download
Ich hoffe, dass euch auch dieses Tutorial gefallen hat und ihr etwas mitnehmen konntet. Mitnehmen könnt ihr auch das Endergebnis, denn dieses steht für euch hier als InDesign CS6 Version und im InDesign-Austauschformat (IDML) zum Download bereit.