»ART is Creativity, Design is Skill« Die Arbeit als Designer, hat nicht immer etwas mit der Kreativität zu tun.
Michael Zogot Freelancer Web- und Print-DesignRobert: Hallo Michael, sei so freundlich und stelle Dich doch bitte kurz vor.
Michael: Mein Name ist Michael Zogot. Ich komme ursprünglich aus der Ukraine und lebe seit 13 Jahren in Deutschland, in der schönen Stadt Esslingen am Neckar bei Stuttgart. Als Freelancer bin ich im Bereich Web- und Print-Design tätig. Nebenbei pflege ich eine große Leidenschaft für Bildbearbeitung und Fotografie. Vollzeit bin ich als Marketing-Manager bei einem CRM Systemdienstleister tätig und kann zum Teil meine Leidenschaften auch beruflich einsetzen.
Robert: Was oder wer hat Dich inspiriert, eine Laufbahn als Grafik- und Webdesigner einzuschlagen und woher kam die Leidenschaft für das, was Du tust?
Michael: Kunst allgemein hat mich bereits als Kind interessiert, allerdings war ich leider was Malen und Zeichnen angeht etwas unbegabt. Die Leidenschaft für die kreative Gestaltung war wieder auferlebt, als ich mit 14 Jahren meinen ersten PC bekommen habe. Auf diesem war das Programm Picture-It installiert (Photoshop extra light). Endlich konnte ich meine Kreativität ausleben. Objekte aus einem Bild ausschneiden und in ein anderes einfügen war für mich damals das Größte. Am Anfang habe ich es mehr dazu benutzt um meine Freunde mit Spaßbildern zu amüsieren, aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr war der Wille da, etwas Künstlerisches zu entwerfen. An diesem Punkt habe ich gemerkt, dass dieses Programm für meine Bedürfnisse nicht mehr ausreicht und deswegen habe ich nach Alternativen gesucht und bin dabei auf das für mich unbekannte Photoshop gestoßen. Da es zur damaligen Zeit kein YouTube und Co. gab und ich Fachbücher gemieden habe, musste ich mir Photoshop durch „Try & Error“ selber beibringen. Das klappte erstaunlich gut und ich konnte meine Ideen endlich visuell ansprechend umsetzen. Damals konnte ich es mir noch nicht vorstellen, wie sehr es mein Leben beeinflussen würde.
Robert: Wie würdest Du den Stil Deiner Arbeiten beschreiben?
Michael: Was den Stil meiner Arbeiten angeht, kann ich mich ehrlich gesagt nicht auf einen Stil festlegen. Wie man bei meinen privaten als auch kommerziellen Projekten sieht, bin ich nicht auf Stil oder Richtung fixiert und probiere immer wieder etwas Neues aus. Wenn es mir gelingt, versuche ich immer Aufträge anzunehmen, die nicht genau meinem Profil entsprechen, um meinen Horizont zu erweitern. Ein Künstler würde dazu sagen, dass man seinen eigenen Stil noch nicht gefunden hat. Aber ich probiere gerne neue Stile und Richtungen aus. Dabei eigne ich mir Techniken an, die ich später einsetzen kann.
Robert: Wie sieht Dein Arbeitsplatz aus und mit welcher Software / Hardware / Werkzeug arbeitest Du am liebsten und warum?
Michael: Ich arbeite mit einem MacBook Pro 17 Zoll und einem Wacom Bamboo Tablet. Das wichtigste Werkzeug ist für mich ganz klar Photoshop. Hin und wieder setze ich noch Illustrator ein. Ich kann jedem empfehlen der mit Photoshop arbeitet, sich ein Tablet zu kaufen. Es macht die Arbeit deutlich einfacher und komfortabler. Für Web-Projekte nutze ich Dreamweaver und seit Kurzem auch Muse für die Erstellung von Landing-Pages oder kleineren Web-Projekten. Im Print Bereich ist es ziemlich üblich mit InDesign zu arbeiten, allerdings war dessen Einsatz für mich bisher nicht zwingend notwendig. Praktisch alles was ich mache, ist mit Photoshop zu erledigen. Wenn es darum geht, mehrseitige Dokumente zu erstellen, kommt man an InDesign sicherlich nicht vorbei, aber mit mehrseitigen Dokumenten habe ich bis jetzt noch nicht gearbeitet da ich eher die Aufträge für einseitige Flyer, Plakate oder Broschüren bekomme.
Robert: Du bist ebenfalls sehr ambitioniert in der Fotografie und Bildbearbeitung unterwegs. Fotografierst Du auch für Projekte und gibt es Lieblingsmotive?
Michael: In die Fotografie bin ich so richtig erst vor 2 Jahren eingestiegen. Da ich bereits sehr lange mit Photoshop arbeite, konnte ich das wunderbar verbinden. Ich liebe es Fotos zu verändern oder zu optimieren oder für Composings zu nutzen. Früher war ich immer auf gekaufte Bilder angewiesen um meine Ideen zu verwirklichen. Nun versuche ich die Bilder selbst zu machen um sie für Projekte zu verwenden. Beim Fotografieren geht es mir nicht darum, direkt perfekte Bilder zu schießen, sondern diese später mit Photoshop zum Leben zu erwecken oder mit einer ganz besonderen Stimmung zu versehen. Ich habe keine Lieblingsmotive, ich mag es ebenso Natur zu fotografieren als auch Menschen oder Architektur. Ich knipse auch mal gerne langweilige Motive um diese dann mit Hilfe von Photoshop aufzupeppen und daraus etwas Besonderes zu machen.
Robert: Deine Kunden erhalten von Dir auf Wunsch das komplette Paket aus Print-, Web- und Corporate-Design sowie eine umfassende Beratung und Konzeption. Woher holst Du Deine Inspiration und was hilft Dir dabei, den Ideenreichtum anzukurbeln?
Michael: Wenn ich ein Projekt anfange, spreche ich viel mit meinen Kunden um herauszufinden, wie sie ticken. Ich versuche Ihnen möglichst viele Fragen zu stellen, wie z.B. Vorlieben für die Farben oder Formen. Somit kann man mit dem ersten Entwurf nicht ganz daneben liegen. Design hat viel mit Psychologie und Erfahrung zu tun. Bei diesen Gesprächen kommen bereits viele gute Ideen heraus. Da ich ein sehr visueller Mensch bin, versuche ich beim Arbeiten viel mit verschiedenen Techniken oder Layouts zu experimentieren, um so auf neue Ideen zu kommen. Ich hole mir auch Inspiration aus verschieden Quellen, sei es Internet, Printmedien oder auch mal aus einer Fernsehwerbung. Sollte man bei einem Projekt nicht mehr weiterkommen, würde ich empfehlen eine Pause einzulegen und sich erst mal auf etwas anderes zu fokussieren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie hilfreich es sein kann, sich dem Projekt vor Ideen sprudelnd später wieder zu widmen.
Robert: Wenn Du zurückschaust: Welches Projekt ist Dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Michael: Das ist klar und deutlich das Projekt für die Edelweiß Boutique. Für sie habe ich sowohl das Webdesign (Webseite und Logo) als auch das Printdesign entworfen. Außerdem habe ich sie bei der Gestaltung Ihrer CI (Corporate Identity) beraten und unterstützt. Dieses Projekt war für mich damals was ganz neues, vor allem deswegen, weil ich bisher mit der Modebranche nichts zu tun hatte und es für mich Neuland war.
Robert: Welche 3 Ratschläge würdest Du jedem Künstler, Fotografen, Illustratoren und Typografen mitgeben?
Michael: Habt keine Angst euch Feedback einzuholen. Auch wenn es nicht immer positiv sein wird, wird es euch helfen besser zu werden.
Erstellt euch eine Inspirations-Datenbank. Ich speichere z.B. alles was ich cool oder interessant finden in Evernote ab.
Üben / Trainieren: Designen kann man auch als Sport sehen. Und das braucht Übung. Man kann sich nicht nur auf sein Talent oder Kreativität verlassen. Ich gebe mir ab und an auch mal selber einen herausfordernden Auftrag und versuche diesen umzusetzen. Dabei lerne ich viel und bleibe in Übung. Außerdem schaue mir auch viele Tutorials zu verschiedenen Themen bei Youtube an.
Robert: Welche 3 Webseiten kannst Du unseren Lesern empfehlen?
Michael:
Smashing Magazine — Nützliche Informationen für Webdesigner und Entwickler
Web Design Ledger — Die Plattform von Webdesignern für Webdesigner
Robert: Vielen Dank für Deine Zeit Michael. Wie wäre es mit einem Schlusswort? Vielleicht magst Du auch noch jemandem Danke sagen oder einen Gruß aussprechen?
Michael: Zum Schluss möchte ich allen, die sich professionell entwickelt möchten sagen: Lasst euch niemals entmutigen. Verfolgt hartnäckig euren Weg und es wird irgendwann fruchten.
Wenn ihr jetzt neugierig seid und noch mehr über Michael Zogot erfahren möchtet, dann solltet ihr ihm auch auf Behance einen Besuch abstatten.