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Stempel – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?

Robert Block
Tags Produkte
Stempel sind recht unauffällig, jedoch sind die unterschiedlichen Ausführungen fest in unserem Alltag etabliert. Bereits in der Schule wird durch eine Belobigung mittels Lehrerstempel für anhaltende Motivation bei den Schülern gesorgt. In unserem Büroalltag sind sie kaum wegzudenken und auch in Behörden und Ämtern spielen Firmenstempel, Kontierungsstempel und Eingangsstempel eine wichtige Rolle. Wir widmen uns der Frage nach der Herkunft der hilfreichen Büroutensilien und stellen euch inspirierende Stempelarten vor.

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Die Entstehungsgeschichte der Stempel

Stempel und stempelartige Dinge werden schon über Jahrtausende hinweg verwendet. Münzen wurden mit Stempeln geprägt oder Keramik und Ton mit verschiedenen Motiven durch Stempel verziert. Der erste noch erhaltende Stempelabdruck ist auf einer aus Ton gebrannten Scheibe, dem „Diskos von Phaistos“. Diese Scheibe wurde auf Kreta entdeckt und stammt von 1600-1700 vor Christus. Sie befindet sich heute im Archäologischen Museum Iraklis auf Kreta.

Diskos von Phaistos CC BY-SA 3.0Wikipedia

Heute kennen wir Stempel aus Holz oder Kunststoff mit einer Stempelplatte aus Gummi. Früher wurden die Motive per Hand in das Holz geschnitzt oder in Metall eingraviert. Im 12. Jahrhundert gab es in Deutschland das erste Vorkommen von Stempeln: in einem Kloster unweit von Regensburg wurde die Prüfeninger-Weiheinschrift mit Zinnbuchstaben-Stempeln gedruckt.

Der direkte Vorgänger des Stempels ist das Siegel. Siegelringe wurden in heißes Wachs getaucht um dann damit Dokumente verschließen zu können. Meist wurde dieses Verfahren von Adligen und Geistlichen zum Besiegeln benutzt.

Die ersten Stempel wie wir sie heute kennen, kann man bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Vor allem im Postwesen Venedigs wurden Stempel verwendet, die anzeigten, ob das Porto „Bezahlt“ wurde oder nicht. Im 17. Jahrhundert gab es ebensolche Gebührenstempel in Holland.

Ab dem 19. und 20. Jahrhundert kamen immer mehr Stempel in den Umlauf und heute sind sie definitiv nicht mehr wegzudenken. Doch wie sieht die Zukunft der Stempel aus? Wie zukunftsfähig ist dieses doch recht handwerkliche Utensil in Zeiten der Digitalisierung?

Die Zukunftsfähigkeit der Stempel

Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit. Vor allem in der Druckbranche geht es so fix wie noch nie: Sachen werden digitalisiert, am Computer von Profis durch wenige Klicks erledigt und schon hat man das Endergebnis in Print-Form vor sich liegen, ohne Einschränkungen. Welchen Mehrwert haben in dieser Zeit noch Firmenstempel oder Kunststempel?

Gab es eine Zeit in der Stempel als „old school“ abgetan wurde, so erfreuen sie sich eines neuen Revivals. Stempel gab es immer schon im DIY-Bereich, in Bastelläden und für Kinder, genauso wie für’s Büro und für Firmen. Doch mit dem Aufschwung der DIY-Phase und vor allem des Bullet Journals, kommen auch die Stempel im großen Stile wieder.

Von Motivstempeln bis über einzelne Buchstaben, aus denen man immer wieder neue Wörter bilden kann, um Terminkalender und Bullet Journals aufzuhübschen, Kindern eine Freude zu machen, Einladungs- oder Dankeskarten selbst zu gestalten – für fast jeden Bereich gibt es passende Stempel.

Weit verbreitet ist auch der Wunsch nach einem eigenen Stationary, bspw. für die Hochzeit oder andere Feierlichkeiten. Weil es eben doch etwas Besonderes ist, wenn man Dinge händisch und individuell produziert, anstatt den klassischen Druck zu wählen. Auch in kleinen Geschäften, durch Verkäufer bei Online-Shops, bei Künstlern uvm. sind Stempel immer häufiger in Verwendung. Einige schnitzen ihre Stempel sogar selbst, um dem Stempel einen ganz eigenen Touch zu geben.

Auch im Büroalltag wird der Stempel wohl nie aussterben. Zwar wurde der Workflow digitalisiert und vieles ist durch ein paar Klicks am Computer leichter geworden. Doch Firmenstempel sind noch lange nicht wegzudenken, zum Beispiel bei Freigabeprozessen oder Warenein- und Ausgängen. Ebenso ist es für Arztpraxen und Ämter immer noch einfacher einen Datumsstempel auf ein Dokument zu setzen, als jedes Mal etwas per Hand zu notieren.

Das Stempel-Revival gilt in allen Branchen und gerade durch die moderne Produktionstechnik lassen sich mehr Motive und Arten denn je für Stempel herstellen.

Stempelarten – Ein Überblick

Stempel sind ein vielfältiges Produkt, wie oben schon angedeutet. Je nach Einsatzgebiet erfordert es also unterschiedliche Arten von Stempeln. Ich gebe euch hier einen Überblick über die wichtigsten Varianten.

Adressstempel

Dort wo geschriebenes Wort und viel Schriftwechsel stattfindet und man seine Adresse vielfach auf Papier bringen muss, zum Beispiel bei Einladungskarten, im Einzel- oder Onlinehandel oder aber auf selbst erstellten Visitenkarten, ja dort hilft ein Adressstempel dabei die Arbeit zu minimieren. Auch lassen sich Produkte kennzeichnen und so den Wiedererkennungswert eines Unternehmens steigern. Ebenso kann dieser ein individuelles Geschenk sein. Die Anwendungsgebiete eines Adressstempels sind also recht vielfältig.

Empfehlungen für die Verwendung von Adressstempeln:

  • max 10cm breit
  • gleiche Schriftart + Schriftgröße durchgängig
  • linksbündig
  • keine Leerzeilen
  • je nachdem ob national oder international weitere Adressinformationen wichtig sind
  • als Holzstempel → mehrere Stempelfarben sind möglich, da Stempelkissen gewechselt werden kann
  • Selbstfärbestempel → verhindert Flecken, nur eine Farbe je Stempel

Datumstempel

Bei Datumstempeln kann mithilfe von Verstellmechanismen wie Zahnrädern flexibel das aktuelle Datum eingestellt werden. Dabei kann der Monat als arabische Ziffer abgekürzt oder ausgeschrieben erscheinen. Hinzu können auch Worte wie „Gebucht“ oder „Eingang“ kommen. Meist gibt es Jahresausgaben für 10-12 Jahre, danach muss der Stempel ausgetauscht werden. Der Monat und Tag sind immer wieder verwendbar. Doch es gibt auch endlose Stempel, mit verstellbaren Jahreszahlen.

Datumstempel kommen dann zum Einsatz, wenn es wichtig ist, das Datum lesbar darzustellen. Oft vereinfacht er auch den Datumsvermerk, wenn ein handschriftliches Eintragen zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Die Nutzungsmöglichkeiten reichen von Rechnungen, Postein- und Ausgangsbuchungen bis hin zu Archivierungen, Buchausleihen, Quittungen bspw. in Arztpraxen, bei Vereinen, Ehrenämtern uvm.

Holzstempel

Der gute alte Holzstempel wird meist aus Buche gefertigt und ist so besonders stabil und langlebig. Er besteht aus einem Stempelfuß, einer Stempelkappe und einer Textplatte aus Gummigemisch oder Kautschuk, welche den Text/das Motiv in Spiegelschrift beinhaltet.

Ein spezieller Schutzlack verhindert das Eindringen von Wasser und Schmutz ins Holz. Oft ist auf der Vorderseite des Stempelfußes ein Abdruck des Motivs zu erkennen.

Weitere Stempelarten, die meist aus Holz gefertigt werden: Exlibris Stempel, Lehrerstempel, Monogrammstempel, Namensstempel, Motivstempel und viele andere.

Firmenstempel

Firmenstempel sind eine besondere Art der Stempel. Er rundet Schriftstücke des Unternehmens ab und zeugt von Seriosität und Geschäftssinn. Für viele Geschäftsinhaber ist der klassische Unternehmensstempel nicht wegzudenken. Er ist praktisch und im Unternehmen notwendig. Häufig wird ein Geschäftsstempel auf Vertragsunterlagen verlangt und unterstreicht damit die Entscheidungsbefugnis und trägt zur Glaubwürdigkeit bei. Auch Arbeitsverträge, Arbeitszeugnisse und Kündigungen werden gern mit Firmenstempeln versehen, ebenso Quittungen. Diese Stempel sind nicht zwingend notwendig, aber eben ein schönes Plus.

Rechtliches zum Firmenstempel

Für Unternehmensstempel gibt es weder Pflichtangaben noch gesetzliche Normen. Der Einsatz eines Stempels der Firma unterliegt keinem Gesetz. Jedoch entsteht bei Benutzung des Firmenstempels in Verbindung mit der Unterschrift der Eindruck der Echtheit und Rechtskraft. Wichtig für Geschäftsinhaber: Immer genau festlegen wofür der Unternehmensstempel benutzt werden darf und wofür nicht.

Informationen auf einem Firmenstempel (je nach Bedarf)

  • Firmenname, Rechtsform des Unternehmens, Adresse, Telefonnummer
  • Inhaber
  • Internetseite, e-Mail-Adresse
  • Faxnummer
  • Steuernummer
  • Bankverbindung

Die Gestaltung ist dabei frei wählbar, es gibt keine Norm, da die Gestaltung sowieso vom Inhalt abhängt. Am besten ist es, den Firmenstempel CI gerecht für das Unternehmen anzupassen. So steigt der Wiedererkennungswert und der Geschäftsstempel wird zum perfekten Aushängeschild des Unternehmens. Gibt es ein Logo oder soll nur Text auf den Stempel? Genügt ein minimalistischer Stempel? Lasst euch inspirieren von anderen tollen Firmenstempeln und kreiert eure eigenen!

Inspirationen für originelles Stempel-Design

Hier sind einige Beispiele unterschiedlichster Stempelarten. Lasst euch für die Erstellung eigener Stempel inspirieren!

Stempeldesign von Melanie Lüken, „Geschäftsausstattungen“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Steffen Kraft, „Business Cards“, CC BY-NC 4.0

Stempeldesign von Dagmar Yanbak, „My Corporate Design“, CC BY-NC 4.0

Stempeldesign von Lisa Klose, „Corporate Design“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Jes Brabers, „Hand Carved Stamp“, CC BY-NC 4.0

Stempeldesign von Jes Brabers, „Stamped Goodie Bag“, CC BY-NC 4.0

Stempeldesign von Esri Eland, „Logo Madhouse Design“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Franziska Marielle Schatz, „“Save Our Date“ Weddingcard“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Tayce Annette Henderson, „Hand stamped Businesscards“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Mandy Menz, „Petite Rosalie“, CC BY-NC-SA 4.0

Stempeldesign von Fion Ngan, „Fill in my Blanks“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Mark de Jong, „Rubber Stamps“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Dewi Matthews, „Logo Rubber Stamp“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Nouman Rajpout, „Rubber Stamp“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Eszter Czajkowski Nyári, „Ex Libris – personalized bookplate stamps“, CC BY-NC-ND 4.0

Stempeldesign von Frederike Preußler, „Der Blaue Reiter“, CC BY-NC-ND 4.0