Unterschied zwischen Offset- und Bilderpapier
Wer schon mal Flyer, Plakate oder ähnliches hat drucken lassen, kennt sicher die zwei üblichsten Papierarten: Offset- und Bilderdruckpapier. Beide unterscheiden sich vor allem durch die Bearbeitung des Papieres. Beim Bilderdruckpapier (auch „gestrichenes Papier“ genannt) wird auf das Rohpapier ein sogenannter „Anstrich“ aufgetragen, welcher als “Farbaufnahmeschicht” fungiert und später alle Farbpigmente an der richtigen Stelle, also nahe der Oberfläche, hält. Deshalb ist dieses Papier nicht bzw. nicht garantiert wiederbeschreibbar, sorgt jedoch für sehr gute Farbwiedergabe und klare Kontraste.
Offsetpapier (Naturpapier) hingegen bleibt unbehandelt und ist deshalb saugfähiger. Das handschriftliche Beschreiben bzw. Beschriften via Injekt/Laserdrucker ist somit möglich. Papiergrammaturen dieser Kategorie werden somit häufig für Briefbögen verwendet. Gestrichenes Papier hingegen eher für Flyer, Broschüren oder ähnliches.
So entsteht gestrichenes Papier
Das Bilderdruckpapier entsteht in dem eine besondere Streichfarbe (bestehend aus Pigmenten, Bindemittel und Hilfs- bzw. Zusatzstoffen) mit einer Walze oder Bürste auf die Oberfläche des Papieres aufgetragen wird. Durch das Streichen entsteht normalerweise zunächst eine matte Oberfläche.
Eine glänzende Oberfläche kann mit Hilfe der anschließenden Glättung des Papiers im Kalander erzeugt werden. Der aus dem französisch stammende Begriff „Kalander“ beschreibt ein System aus mehreren aufeinander folgenden beheizten Walzen. In diesem erhält das Papier seine endgültige Oberflächenbeschaffenheit in dem es abwechselnd durch harte und weiche Glättwalzen hindurchgeführt wird. Durch Druck- und Temperatureinwirkungen verändert das Papier sein Volumen und wird regelrecht poliert – es erhält seine Glätte sowie den gewünschten Glanz. Auf Grund dieses Vorgangs können sich gestrichene Papiere derselben Grammatur in Steifigkeit und Dicke unterscheiden.
Die Herstellung von sowohl matten, seidenmatten als auch glänzenden gestrichenen Papieren dient nicht allein der Vielfalt, sondern ebenso der besseren Abstimmung der Papiereigenschaften auf das jeweilige Druckprodukt sowie dessen spätere Verwendung.
So wird matt gestrichenes Papier aufgrund der geringeren Reflektion der Oberfläche und der damit verbundenen besseren Lesbarkeit von Texten, bevorzugt für den Druck von Produkten mit hohen Textanteilen verwendet (Broschüren, Informationsfolder u.ä.).
Glänzend gestrichenes Papier hingegen eignet sich vor allem für Drucksachen mit hohem Bildanteil. Das Bildmaterial (z. B. hochwertige Produktbilder) kommt hier durch die Lichtreflektion so richtig zur Geltung. Glänzendes Bilderdruckpapier eignet sich also ausgezeichnet für den Druck von Image-Broschüren, Postern, Foldern und Werbematerial, da hier hohe Bildqualität oft von entscheidender Bedeutung ist.
Seidenmatt gestrichene Papiere verbinden die Eigenschaften von glänzendem und mattem Papier. Dank des dezenten Glanzeffektes dieser Papiere, eignen Sie sich besonders gut für Druckprodukte die sowohl Texte als auch Bilder enthalten und dem Betrachter hochwertig transportieren sollen (Broschüren, Folder oder CD-Cover).
Um sich für das richtige Papier unter vielen Papierstärken und -sorten zu entscheiden, empfiehlt es sich diese auf Haptik und Optik zu prüfen. Zur Unterstützung dessen gibt es inzwischen bei vielen Druckereien die Möglichkeit Muster zu bestellen. In unserem Shop bieten wir deshalb eine Druckmusterbroschüre mit allen verfügbaren Papiergrammaturen an. Diese kann kostenfrei bestellt werden und hilft je nach Druckprodukt, Aussage und Ziel die richtige Wahl des Papieres zu treffen.